Baumfäll- und Pflegearbeiten

Meldung vom Montag, 15. Januar 2024

Bäume sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebensraums, sie versorgen uns mit Sauerstoff, speichern klimaschädliches Kohlendioxid, kühlen und reinigen die Luft, spenden Schatten und dämpfen Umgebungslärm. Ein einziger Baum produziert am Tag etwa 10.000 Liter Sauerstoff und bindet schätzungsweise 10 kg CO2 pro Jahr.

In Zeiten des Klimawandels, geprägt von Dürre und Hitze wird „Städtisches Grün“ immer wichtiger und damit auch dessen Pflege und Schutz.

Seit dem 1. März 2010 gelten die gesetzlichen Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), dort werden unter anderem auch bundeseinheitlich Fäll- und Schnittverbote in der Baum- und Gehölzpflege geregelt (§ 39 BNatSchG).

Diese Regelungen gelten in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September. Betroffen von den Regelungen sind Bäume, Hecken, lebende Zäune, Sträucher und weitere Gehölze.

In dieser Zeit ist ein radikaler Baum- sowie Heckenschnitt nicht gestattet, da sich in diesen Monaten die meisten Tierarten reproduzieren. Bäume und Hecken stellen hierbei einen bedeutenden Lebensraum diverser Tierarten dar.

Ziel des Gesetzes ist es, u.a. auch Tiere zu schützen. Nicht nur Vögel und andere Baumbewohner, auch verschiedenste Insekten profitieren vom Lebensraum in Bäumen und Sträuchern.

Ausgenommen Fäll- und Schnittverbot sind Pflegeschnitte, sogenannte schonende Formschnitte, ebenso wie Pflegeschnitte an Obstgehölzen.

Auch Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit (wieder-)herstellen sind nach Genehmigung ebenfalls von Fäll- und Schnittverboten im vorgenannten Zeitraum ausgenommen.

Für die Kommunen werden Baumkontrollen und die Pflege öffentlicher Bäume immer wichtiger. Hier spielt die Trockenheit der letzten Jahre, der Einsatz von Tausalz und die veränderten klimatischen Bedingungen wie Starkregenereignisse, Stürme, Schnee und Eis eine große Rolle.

In Absprache mit dem Kreisfachberater des Landratsamts Kelheim, Klaus Petersik, und den Baumpflegern des städtischen Bauhofs wurden im Stadtgebiet Kelheim und den angrenzenden Ortsteilen die Planungen für Fällungen und Schnittarbeiten sowie die nachfolgenden Nachpflanzungen intensiv erörtert.

An verschiedenen Stellen des Gemeindegebiets wurden im Rahmen von Ortsterminen entsprechende Baumstandorte untersucht und entsprechend bewertet.

Derzeit beginnen nun fachlich qualifizierte Bauhofmitarbeiter des Grüntrupps mit den erforderlichen Schnitt- und Fällarbeiten um die Verkehrssicherheit der Kelheimer Bürger weiterhin zu gewährleisten. Entsprechende Nachpflanzungen folgen dann im Anschluss.

Aktuell musste die prächtige Schwarzkiefer im Innenhof des Archäologischen Museums aufgrund eines schweren Schadens durch die zu strake Schneelast gefällt werden. Es handelt sich hier um einen großen Verlust, da dieser Baum ein geschätztes Lebensalter von ca. 90 Jahren aufwies und ein wesentliches raumbildendes Element des Innenhofs darstellte. Der Fachbereich Planen und Bauen wird diesen Bereich mit einer neuen Grünflächengestaltung überarbeiten und einer Schwarzkiefer einen gut geeigneten Standort bieten.

Auch am Burggrafenweg in Gundelshausen muss die ca. 17 Meter hohe Winterlinde aufgrund von Kernfäule und Wipfeldürre hinsichtlich ihrer exponierten Lage zu den Freizeitanlagen ausgetauscht werden.

Die 18 Meter hohe Linde an der Bahnhofstraße im Parkgelände weist eine Höhlenöffnung bei einer geringen Restwandstärke auf. Diese Tatsache stellt ein erhebliches Gefahrenpotenzial bei Stürmen dar. Die Linde ist daher aus Gründen der Verkehrssicherheit zu fällen. Hier wird eine Ersatzpflanzung durchgeführt werden.

Darüber hinaus müssen an verschiedenen Orten Eschen wegen des schnell voranschreitenden Eschentriebsterbens gefällt werden. Auch andere geschwächte Bäume und Gehölze werden aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht entnommen und an geeigneten Stellen durch klimaverträgliche Arten sowie insektenfreundliche Pflanzen ersetzt.

Zukünftig wird entsprechend der FLL- „Empfehlungen für Baumpflanzungen“ vor allem auf die optimale Anlage der Pflanzgrube, die richtige Pflanzenauswahl und konsequente Pflege in den ersten Jahren geachtet werden, da es sich hierbei um wirksame Voraussetzungen für eine positive langfristige Vitalitätsentwicklung handelt.