Fragen & Antworten rund um das Bürgerbegehren

Das Bürgerbegehren hat einige Aussagen aufgestellt, die Anlass zur genaueren Erläuterung geben. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über diese Aussagen und die dazugehörigen Fakten.

Bau & Betrieb einer Seilbahn sind sehr teuer und führen zu unakzeptablem Kosten-Nutzenverhältnis

Genau dazu wurde die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese ermittelt belastbare Zahlen (Passagierpotenzial der Zukunft, Investitions- und Betriebskosten etc.) und stellt so das Kosten-Nutzen-Verhältnis dar.

Für die Bundesgartenschau 2023 wurde zuletzt in Mannheim eine Seilbahn als Attraktion, vor allem aber auch als Transportmittel gebaut. Die Bauzeit für die knapp zwei Kilometer lange Strecke betrug weniger als ein halbes Jahr und kostete acht Millionen Euro. Pro Stunde kann die Seilbahn bis zu 2.800 Personen in 64 barrierefreien Kabinen befördern. In Kelheim sprechen wir von ca. fünf Kilometern Strecke, auf der in 10er-Kabinen dauerhaft Passagiere befördert würden. 

Fakt am Rande: Für die 2.800 Personen, die in Mannheim pro Stunde transportiert werden können, bräuchte es 56 Busse mit je 50 Sitzplätzen, die stündlich verkehren müssten.

Das Potenzial (aktuelle Fahrgast- und Pendlerzahlen) möglicher Benutzer ist viel zu gering.

Die Seilbahn wäre für Kelheim eine Investition in die Zukunft. Hier können aktuelle Fahrgast- und Pendlerzahlen nur bedingt zugrunde gelegt werden. Faktoren wie der Zuzug in die Stadt, der seit Jahren anhält und sich weiter fortsetzen wird, aber auch die Änderungen im Mobilitätsverhalten der Menschen müssen in den Zukunftsplanungen berücksichtigt werden. Die Machbarkeitsstudie prognostiziert die Zahlen ergebnisoffen in der Zukunft und leitet davon eine Empfehlung ab.

Die Benutzung der Seilbahn bedeutet einen erheblichen Umweg und sei deshalb unattraktiv.

Die Machbarkeitsstudie betrachtet auch Änderungen an der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs in der Gesamtstadt Kelheim. Die optimale Vernetzung aller Verkehrsmittel ist der Schlüssel für eine attraktive Entwicklung des ÖPNV, von dem alle Bürgerinnen und Bürger profitieren werden.

Hohe Windgeschwindigkeiten & Gewitter beeinträchtigen die Zuverlässigkeit der Seilbahn.

Bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten (ab 50 bis 70 km/h) wird der Betrieb eingestellt werden müssen, das ist korrekt. Die Erfahrung aus dem Betrieb im Gebirge zeigt aber, dass die Seilbahnen auch bei hohen Windgeschwindigkeiten und Gewittern sicher betrieben werden können.

Die Seilbahn würde das Landschaftsbild beeinträchtigen.

Jede Bürgerin und jeder Bürger hat, ausgehend vom Alter und persönlichen Erfahrungen eine sehr individuelle Wahrnehmung. Dabei hat sich Kelheim schon immer weiterentwickelt. Vom Bau der Befreiungshalle, die für den ein oder anderen ungewohnt war und heute nicht mehr aus der Silhouette der Stadt wegzudenken ist, über den Main-Donau-Kanal bis zur Konversion der Zellstofffabrik zum heutigen Donaupark.

Es gibt wesentlich wichtigere Projekte, für die Geld und Kapazität aufgebracht werden müssen.

Wenn die Machbarkeitsstudie das Potenzial für eine Seilbahn sieht, ist es am Stadtrat sowie den Gremien in Saal und im Landkreis zu bewerten, welche Projekte wie wichtig sind und in welcher Priorität sie abgearbeitet werden.

Die Zukunftsfähigkeit Kelheims besteht aus vielen Einzelteilen und Einzelentscheidungen. Neben wirtschaftlicher Entwicklung, dem sozialen Miteinander ist ein solcher Teil ein leistungsfähiger ÖPNV. Und basierend auf den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie wird eine fundierte, zukunftsfähige Entscheidung möglich.