Thaldorf

Südlicher Ortsteil Kelheims mit regem Vereinsleben – und langer Geschichte.

Thaldorfer Lied

Thaldorf wurde erstmals 1004 urkundlich als Bestandteil der Hofmark Saal erwähnt. Aus dem Ortsnamen "Thaldorf" – "Dorf im Thale" schließen Historiker, dass die Siedlung wohl bereits im 8. und 9. Jahrhundert existierte.

Unterwendling, das heute zu Thaldorf gehört, dürfte sogar bereits im 6. und 7. Jahrhundert durch die Bajuwaren gegründet worden sein, darauf verweist die Endung "–ing". In Unterwendling hatte das Kloster St. Emmeram größere Besitzungen. Großberghofen, heute ebenfalls Thaldorf zugehörig, wird im ältesten Besitzstandsbuch der Wittelsbacher Herzöge erstmals 1240 urkundlich nachgewiesen. Später gehörten die Gehöfte zum Jesuitenkloster Ingolstadt.

Mitte des 19. Jahrhunderts bekommt Thaldorf ein eigenes Schulgebäude. Mit der Inbetriebnahme der Donautalbahn Regensburg – Ingolstadt 1872 wird der Ort mit der Station "Thaldorf-Weltenburg" an das bayerische Eisenbahnnetz angeschlossen. Zu dieser Zeit nahm auch die nahe der Bahnstrecke gegründete Ziegelei ihren Betrieb auf. Der Ziegelei war ein landwirtschaftlicher Gutshof angeschlossen; sie schloss ihre Tore erst der Mitte der 1970er Jahre wieder.

Der erste Versuch, die drei Ortschaften Thaldorf, Großberghofen und Unterwendling zu einer politischen Gemeinde zusammenzuführen, wurde 1808 unternommen. Zur Gemeinde zählten auch die Einöden Schlait und Gstreifet. Seit 1978 ist die Gemeinde Thaldorf ein Stadtteil von Kelheim. In einer Abstimmung hatte sich eine Mehrheit für Kelheim und gegen Saal ausgesprochen. Heute herrscht in dem südlichen Ortsteil ein reges Vereinsleben.