Klimaschutz

Klimaschutz ist und bleibt eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Hierzu zählt neben dem Ausbau Erneuerbarer Energien nicht zuletzt auch der sparsame und nachhaltige Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und Energien. Daher hat die Stadt Kelheim in mehreren Schritten und unter Einbezug von Experten bzw. Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des BMU ein „Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Kelheim“ erstellt, das im Herbst 2010 fertiggestellt und sich nun in der Umsetzungsphase befindet.

Leitbild

Bereits heute hat Kelheim eine Vorreiterrolle im Klimaschutz und kann auf ein langjähriges Engagement aufbauen. Als ein für alle sichtbares Zeichen, dass die Stadt Kelheim gewillt ist, ernsthaft Klimaschutz zu betreiben, hat der Stadtrat von Kelheim folgende Klimaschutzziele formuliert und auch beschlossen:

  • Die Stadt Kelheim verpflichtet sich in ihrem eigenen Verantwortungsbereich der städtischen Liegenschaften den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um mindestens 40% zu verringern.
  • Der Grad der erreichten Reduzierung wird jährlich dokumentiert.

Bis zum Jahr 2030 soll die Stadt zu 100% mit Erneuerbaren Energien versorgt werden.

Im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes, gefördert durch das BMU, beauftragte die Stadt Kelheim im Mai 2009 die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes.

Die Auftaktveranstaltung im Rahmen der regionalen Umwelttage am 18. bis 20. September 2009 bildete den geeigneten Rahmen, um über die Zielsetzungen und das Vorhaben „Integriertes Klimaschutzkonzept“ öffentlich zu informieren. In der Folge wurden in mehreren Klimaschutzkonferenzen, Expertenrunden und Workshops die Grundlagen, Zielvorgaben, Strategien und mögliche Maßnahmen diskutiert und erarbeitet, die schließlich zum „Integrierten Klimaschutzkonzept Kelheim“ im Herbst 2010 führten.

Informationen zur Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes

Nachfolgend sind die wichtigsten Informationen der Konzeptfindungsphase (Newsletter, Veranstaltungsdokumentationen) als PDF-Dateien dargestellt. Das komplette Klimaschutzkonzept kann hier herunterladen werden.

Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes bzw. der daraus hervorgehenden Maßnahmen und Projekte wird seit April 2013 durch das Klimaschutzmanagement Kelheim begleitet. Diese, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages geförderte Begleitung der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes konnte in seiner ersten Phase (Förderkennzeichen 03KS2711) im Zeitraum vom 01.01.2012 bis 31.10.2016 erfolgreich abgeschlossen werden. Die wesentlichen Schwerpunkte waren dabei:

  • Informationskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit (Website, Schulen)
  • Mitorganisation der Kelheimer Regional- & Umwelttage
  • Ist-Analysen und Energiemanagement für die städtischen Liegenschaften
  • Erarbeitung eines Sanierungsplanes für die städtischen Liegenschaften
  • Vernetzung der Akteure und Unterstützung der Stadtwerke
  • Sanierungskonzept Waldfriedhof
  • Jährlicher Klimaschutzbericht an den Stadtrat

Um die weiteren Inhalte des Klimaschutzkonzeptes umzusetzen sowie Klimaschutz nachhaltig zu integrieren wurde eine Fortsetzung der fachlich-inhaltlichen Unterstützung beschlossen und als Anschlussförderung („KSI: Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement Kelheim“) beantragt. Mit Zuwendungsbescheid vom 27.06.2016 (Förderkennzeichen 03KS2711-1) können die Maßnahmen nun vom 1.11.2016 bis 31.10.2018 umgesetzt werden. Die Inhalte sind u.a.:

  • Interaktion und Kommunikation Klimaschutz, Wissenstransfer
  • Mitorganisation der Kelheimer Regional- & Umwelttage 2017
  • Energiemanagement für die städtischen Liegenschaften ausbauen
  • Energieberatung vertiefen, Energieforum
  • Mobilitätskonzepte, Elektromobilität und Erneuerbare Energien

Gefördert durch:

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

www.klimaschutz.de

www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen

 

Klimaschutz-Newsletter

Newsletter 1

Wie man die Haushaltskasse und die Umwelt schonen kann, zeigen nachfolgend stichwortartig ein paar Beispiele:

  • Haushaltsgeräte: Wahl der Energieklasse
    Achten Sie beim Kauf von Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen Elektrogeräten auf die Effizienzklassen A+ bis A+++
    Bsp.: Stromkosten – Einsparpotential bei Ersatz Kühlschrank von Effizienzklasse B zu Klasse A+++: bis 100 Euro/Jahr
  • Abschalten statt Stand-by
    Viele Geräte verbrauchen Strom, wenn man sie mit der Fernbedienung abschaltet. (Lämpchen leuchtet, Leuchten mit Schieberegler, Kaffeemaschine, PC etc.)
    Einsparpotential bis 100 Euro jährlich
  • Waschen und Trocknen
    Wäschetrockner verbrauchen erhebliche Strommengen. Alternative Wäscheleine? Ansonsten gute Effizienzklasse wählen. Waschen bei 40° meist ausreichend!
    Einsparpotential: bis über 100 Euro jährlich
  • Effiziente Küche
    Vermeiden Sie ineffizientes Kochen und Backen etc:
    • Kochen mit Deckel
    • Passende Wassermenge
    • Kühlschrank/Gefriertruhe regelmäßig abtauen
    • Spülmaschine effizient laden
    • Kühlschrank/Gefriertruhe an einen kühlen Ort stellen
  • Fenster abdichten
    Undichte Fenster nachträglich mit Dichtungsband zu versehen kann im 150 m²-Haus 50 – 100 Euro sparen (Bsp. Ölheizung).
  • Sparduschkopf, Wasserspardüse und Warmwasser
    Der Ersatz eines normalen Duschkopfes durch einen sog. Sparduschkopf und die bedarfsoptimierte Warmwasserverwendung (z. B. Händewaschen etc.) und der Einsatz von Wasserspardüsen (Wasserhahn) kann für einen 3-Personen-Haushalt je nach Nutzerverhalten bis zu 300 Euro im Jahr sparen.
  • Hydraulischer Abgleich
    Wenn Heizkörper ungleichmäßig warm d.h. mit Warmwasser versorgt werden, sollte man die Druckverhältnisse durch entsprechende Ventile aufeinander abstimmen. Man nennt dies einen „hydraulischen Abgleich“ (FHeizungsfirma). Durch diese Maßnahme lassen sich im Einfamilienhaus (150 m²) bis 100 Euro/Jahr sparen.
  • Thermostate und Raumtemperatur und Lüften
    Raumtemperaturen sollten bedarfsgerecht eingestellt sein, sowohl Überheizung als auch Auskühlung sollte vermieden werden. Die Begrenzung der Raumtemperatur auf 20 °C anstatt 21 °C ist für das Wohlbefinden kaum spürbar, bringt jedoch eine erhebliche Energieeinsparung mit sich (pro Grad weniger ca. sechs Prozent Heizenergie).
    Heizkörper-Thermostate regulieren die Temperatur selbsttätig je nach Einstellpunkt. So regelt ein mechanischer Thermostat bei Einstellung 3 auf eine Temperatur von ca. 20 Grad C, Stufe 2 auf ca. 16 Grad C. Ein höheres „Aufdrehen“ ist nicht erforderlich. Noch effizienter sind elektronisch regelbare Thermostate, die auch eine Nachtabsenkung der Temperatur ermöglichen. Im Beispiel Einfamilienhaus können durch die entsprechende Ausrüstung und Nutzerverhalten bis weit über 100 Euro Heizkosten eingespart werden (FHeizungsfirma).
    Richtiges Lüften spart Geld und Gesundheit: mehrmals am Tag 3-5 Minuten das Fenster ganz auf, nicht kippen! Kein Luftaustausch zwischen kalten und warmen Räumen!
  • Heizungspumpen
    Noch immer ist kaum bekannt, dass alte Heizungspumpen einen großen Anteil am jährlichen Stromverbrauch haben. Der Austausch in moderne effiziente Pumpen amortisiert sich in der Regel schon nach wenigen Jahren (FHeizungsfirma).
  • Großes Potential bietet natürlich auch die Modernisierung der Energieerzeugung, die Nutzung von Photovoltaik (insbesondere für den Eigenstrombedarf) und die energetische Gebäudesanierung, wobei aus Gründen der Wirtschaftlichkeit letzteres meist in Zusammenhang mit einer notwendigen Substanzsanierung erfolgt. Es gibt jedoch separate Einzelmaßnahmen, die eine kurze Amortisationszeit aufweisen, wie z. B. der Austausch alter Fenster.
  • Energiesparlampen / LED
    Energiespar- und LED-Lampen reduzieren den Stromverbrauch erheblich und amortisieren sich i. d. Regel binnen weniger Jahre. Je länger die  Brenndauer desto besser eignen sich LEDs (lange Lebensdauer), die zudem umweltfreundlicher sind.
    Bsp.: Einsparpotential bis 100 Euro jährlich je nach Nutzerverhalten möglich.
    Vergleich der Lampentypen: (Quelle: LfU)
  • Weitere Klimaschutzvorschläge: Autofahren reduzieren, ausreichender Reifendruck (Spritverbrauch!), Fahrgemeinschaften, mehr mit dem Fahrrad fahren, Urlaub ohne Flug planen usw.

Darüber hinaus führt die Deutsche Energieagentur GmbH (DENA) in Abstimmung mit dem BMWI und den Förderstellen BAFA, KfW eine Energieberater- und Energieeffizienz-Expertenliste insbesondere für geförderte Maßnahmen, wo u.a. nach lokalen bzw. regionalen Experten gesucht werden kann.

Ebenso die Energieberatung der Verbraucherzentrale, die auch kostenlose Beratung für einkommensschwache Haushalte (Nachweis erforderlich) anbietet.

Die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zu Klimaschutz, Modernisierung, Sanierung oder Effizienzsteigerung ist – bezogen auf die Nutzungsdauer zumeist gegeben. Besonders lukrativ mit kurzen Amortisationszeiten sind dabei Investitionen in moderne Heizungspumpen, den hydraulischen Abgleich sowie in moderne Heizungsanlagen. Umfangreichere energetische Sanierungen erfolgen in der Regel in Zusammenhang mit sowieso anfallenden Haussanierungen. Um zusätzliche Anreize für ohnehin sinnvolle Investitionen zu geben wurde eine ganze Reihe von Fördermittelprogrammen, sowohl mit Krediten als auch als Zuschussmodell, geschaffen.

U.a. für Privathaushalte bestehen folgende Fördermöglichkeiten (Angaben unter Vorbehalt, Stand: 05.08.2021):

Bayern:

10.000-Häuser-Programm

Im bayerischen 10.000-Häuser-Programm wird momentan lediglich die Förderung für PV-Speicher fortgeführt (monatlich kontingentiert)

Private Hausbesitzer können Förderanträge auf der Zentralen Informations- und Antragsplattform: www.energiebonus.bayern  stellen.

Bund:

BEG:

Die Bundesförderung energetischer Maßnahmen ist im BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) zusammengefasst.

Hierbei erfolgt die Förderung von Einzelmaßnahmen über die BAFA (Gebäudehülle, Heizungs- und Anlagentechnik, Heizungsoptimierung), Bau und Sanierung von Gebäuden wird vorerst noch über die KfW abgewickelt.

Die Einbindung eines (zertifizierten) Energieeffizienz-Experten ist erforderlich.

Eine Übersicht (Förderzuschüsse) ist nachfolgend dargestellt:

BAFA: Heizen mit Erneuerbaren Energien

  • Solarkollektoranlagen (thermisch)
  • Biomasseanlagen
  • Wärmepumpen
  • Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE)
  • Nachträgliche Optimierung geförderter Anlagen
  • Visualisierung

BAFA: Kraft-Wärme-Kopplung

  • Mini-KWK-Zuschuss bis 20 kWel
  • Stromvergütung für KWK-Anlagen
  • Wärme- und Kältenetze
  • Wärme- und Kältespeicher

BAFA: Elektro-Mobilität

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe eines Umweltbonus den Absatz neuer Elektrofahrzeuge zu fördern. Dadurch wird ein nennenswerter Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffbelastung der Luft bei gleichzeitiger Stärkung der Nachfrage nach umweltschonenden Elektrofahrzeugen um mindestens 300.000 Fahrzeuge geleistet. Durch die Förderung wird die schnelle Verbreitung elektrisch betriebener Fahrzeuge im Markt unterstützt.

Der Bundesanteil am Umweltbonus beträgt für ein reines Batterieelektrofahrzeug beziehungsweise ein Brennstoffzellenfahrzeug (keine lokale CO2-Emission) 2.000 Euro und für ein von außen aufladbares Hybridelektrofahrzeug (weniger als 50 g CO2-Emission pro km) 1.500 Euro.

Die Förderung wird nur dann gewährt, wenn der Automobilhersteller dem Käufer mindestens den gleichen Anteil vom Netto-Listenpreis des Basismodells (BAFA Listenpreis) als Nachlass gewährt. Der Netto-Listenpreis des Basismodells darf 60.000 Euro netto nicht überschreiten.

Weitere Fördermöglichkeiten des BAFA sowie Kredit- und Zuschussprogramme der KfW:

Klimaschutzmanagement
Frank Eißler
Ludwigsplatz 16
Zimmer-Nr.: 34
93309 Kelheim
Tel.: 09441 701-257
 
Energieagentur Regensburg e.V.
Altmühlstraße 1a
93059 Regensburg
Tel.: 0941 2984491-0
 
Stadtwerke Kelheim GmbH & Co. KG
Jürgen Buchner
Hallstattstraße 15
93309 Kelheim
Tel.: 09441 50320
 
 

Kostenfreie Energieberatung Landkreis Kelheim und Energieagentur Regensburg

Handzettel mit weiteren Infos

Darüber hinaus führt die Deutsche Energieagentur GmbH (DENA) in Abstimmung mit dem BMWI und den Förderstellen BAFA, KfW eine Energieberater- und Energieeffizienz-Expertenliste insbesondere für geförderte Maßnahmen, wo u.a. nach lokalen bzw. regionalen Experten gesucht werden kann.

Ebenso die Energieberatung der Verbraucherzentrale, die auch kostenlose Beratung für einkommensschwache Haushalte (Nachweis erforderlich) anbietet.

Die Stadt Kelheim betreibt auf mehreren ihrer Liegenschaften (Bereich Bauhof/Feuerwehr, Grundschule Hohenpfahl und benachbartes Mehrfamilienhaus, Feuerwehr und Kläranlage Staubing, Feuerwehr Kapfelberg sowie MFH Mitterfeldstraße) PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 385 kWp. Einige der Anlagen werden zur Deckung des Eigenstrombedarfes genutzt.

Beispielhaft können die aktuellen Erträge sowie die Einsparung von CO2 der Anlagen im Bereich des Bauhofes (installierte Leistung: 218,5 kWp) hier eingesehen werden. Ein Teil des erzeugten Stroms wird für Bauhof, Feuerwehr und die Grundschule Nord verwendet.

 

Handlungsfelder

Besonders auf kommunaler Ebene können trotz des hohen Handlungsdrucks und gleichzeitig begrenzter finanzieller Mittel, zahlreiche und weitreichende Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Hierdurch kommt die Stadt Kelheim auch ihrer Vorbildfunktion nach.

Zur Erreichung der Klimaschutz-Ziele sind folgende Handlungsfelder relevant:

  • Energie-Einsparung
  • Energieeffizienz
  • Erneuerbare Energien

Das Klimaschutzmanagement Kelheim hat sich zum Ziel gesetzt, die vorgenannten Schwerpunkte nicht nur im eigenen Verantwortungsbereich voranzutreiben, sondern auch durch Einbeziehung und aktive Unterstützung von Bürgern und Wirtschaft die notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energielandschaft in Kelheim herbeizuführen.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Dann kontaktieren Sie uns einfach jederzeit unter folgenden Kontaktmöglichkeiten:
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